Bewertung: 5 / 5

Stern aktivStern aktivStern aktivStern aktivStern aktiv
 

Spendenaufrufe

William Mac Donald, Publiziert von Jesusruf

13.11.2011

»Nicht dass ich dies des Mangels halber sage...« (Philipper 4,11)

Es ist bemerkenswert, dass Paulus niemals seine finanziellen Bedürfnisse mitteilte. Er lebte ein Leben des Glaubens. Er glaubte, dass Gott ihn in Seinen Dienst gerufen hatte, und war völlig überzeugt davon, dass Gott auch bezahlt, was Er in Auftrag gibt.

Sollten Christen heutzutage ihre Bedürfnisse veröffentlichen oder um Geld betteln? Dazu einige Überlegungen: Es gibt keine biblische Rechtfertigung für diese Praxis. Die Apostel machten die Bedürfnisse anderer bekannt, baten aber niemals um Geld für sich selbst.

Es ist mehr in Übereinstimmung mit dem Leben des Glaubens, auf Gott allein zu vertrauen. Er versorgt uns mit den nötigen Finanzen für alles, was Er von uns getan haben möchte. Wenn wir erfahren, wie Er genau den richtigen Betrag zum genau richtigen Zeitpunkt für uns bereitstellt, wird unser Glaube dadurch überaus gestärkt. Und Er wird überaus verherrlicht, wenn die Fürsorge eindeutig übernatürlich war. Auf der anderen Seite bekommt Er keine Ehre, wenn wir unsere Finanzen durch geschickte Spendensammeltechniken manipulieren.

Durch Verwendung von Spendenaufrufen und Bettelbriefen können wir Werke »für Gott« betreiben, die unter Umständen gar nicht Seinem Willen entsprechen. Oder wir können ein Werk fortsetzen, nachdem der Heilige Geist es schon lange verlassen hat. Aber wenn wir uns von Seiner übernatürlichen Fürsorge abhängig machen, können wir nur solange weitermachen, wie Er uns durchträgt.

Mit Hochdruck betriebene Spendenwerbung hat neue Massstäbe für Erfolg in der christlichen Arbeit gesetzt. Der geschickteste Werbestratege bekommt am meisten Geld. Dadurch ist es möglich, dass wertvolle Arbeiten leiden, weil die riesigen Spendenfeldzüge alles Geld vereinnahmen. Als Folge davon entsteht oft Neid und Zwiespalt.

C.H. Mackintosh hielt recht wenig davon, die persönlichen Bedürfnisse bekannt zu machen. »Meine Bedürfnisse einem menschlichen Wesen direkt oder indirekt mitzuteilen ist ein Abweichen vom Leben des Glaubens und eine direkte Verunehrung Gottes. Eigentlich ist es sogar Verrat an Ihm. Es ist praktisch so, als würde ich sagen, dass Gott mich im Stich gelassen hat, und ich mich jetzt an meine Mitmenschen um Hilfe wenden muss. Es heisst, den lebendigen Brunnen zu verlassen und sich gebrochenen Zisternen zuzuwenden. Es heisst, das Geschöpf zwischen meine Seele und Gott zu stellen und sie dadurch eines reichen Segens und Gott der Ihm gebührenden Ehre zu berauben.«

Ähnlich schrieb Corrie ten Boom in »Mit Gott durch dick und dünn«: »Ich will viel lieber das vertrauensvolle Kind eines reichen Vaters sein, als ein Bettler an der Tür weltlicher Menschen.«


Quelle: William Mac Donald, "Licht für den Weg", gesehen auf www.livenet.ch