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Licht in dunkler Nacht

Publiziert von Jesusruf
Autor: Josef Kausemann

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Publizierung: 06.01.08
Letzte Revision: 06.01.08


Heute rufe ich dir, liebes, bekümmertes Herz, ein eigenartiges und doch ermutigendes Wort zu. Es steht in Micha 7,8: "...denn sitze ich in Finsternis, so ist der Herr mein Licht!"


Licht in dunkler Nacht

Heute rufe ich dir, liebes, bekümmertes Herz, ein eigenartiges und doch ermutigendes Wort zu. Es steht in Micha 7,8: "...denn sitze ich in Finsternis, so ist der Herr mein Licht!"

Im ersten Augenblick, wenn wir dieses Wort so hören, erscheint es uns als ein großer Widerspruch. Wie kann ich im Finstern sitzen, und doch Licht haben? Der Verstand des unerleuchteten Menschen wird das auch nie begreifen oder erfassen können. Aber jedes Gotteskind jubelt und freut sich über diesen Ausspruch des Propheten. Spricht er doch eine kostbare Erfahrung aus, die wohl jedes Gotteskind tausendfach erlebt hat. Für uns handelt es sich ja nicht um die geistliche Umnachtung, in der der Mensch lebt, der die Erlösung nicht kennt, sondern bei uns geht es bei diesem Ausspruch um die Nöte und Trübsale, durch welche der Einzelne gehen muss.

So manches Mal stehen wir entsetzt vor Umständen, die wir nicht durchschauen können. Dann wird es dunkel um uns her. Die Schwierigkeiten ängstigen uns. Schöne, lieb gewordene Pläne zerschlagen sich. Illusionen lösen sich in nichts auf. Man kränkt uns, und tiefes Herzeleid macht uns krank. Oder der Tod nimmt uns liebe Menschen, ohne die wir meinen nicht leben zu können.

Andere wieder müssen wegen schwerer Krankheit durch ein tiefes Leidenstal gehen. Sie sehen keinen Ausweg mehr. Dunkel umgibt die Seele. Ängstlich erwarten sie Hilfe von Menschen, doch sie werden enttäuscht. Keiner kann mit ihnen fühlen. in die Tiefe menschlicher Not kann keiner steigen. Aller Trost ist so fade und oberflächlich. Die Tränen rinnen, doch das Dunkel bleibt. ist das kein herrlicher Trost, liebe, leidgeprüfte Seele, dass einer deine Lage kennt? Dass einer dich im Leid versteht? Ja, dass einer da ist, der dich tröstet wie eine Mutter tröstet? Denn sitze ich in Finsternis, so ist der Herr mein Licht! Halte dieses Wort ganz fest in deinem Herzen. lm Dunkel der Not hast du Licht! Der Herr Jesus, der das Erdenleid wie kein Zweiter kennen gelernt hat, will dein banges Herz mit seinem tiefen Frieden erfüllen. Darum blicke auf zu dem, der das Dunkel deines Lebens erhellt.

Kein blindes Schicksal waltet über dir, sondern seine liebende Hand hält dich fest. Es ist der Feind, der dich mutlos machen will. Er lenkt deinen Blick auf die Umstände. Er will Bitterkeit in deine Seele säen. Du sollst unglücklich werden, dich gegen Gottes Weg auflehnen. Er will dir den liebenden Vater im Himmel als grausam und hart vorstellen. Glaube dem Betrüger nicht! Du bist nicht verlassen, und niemals, unter keinen Umständen, wird er dich versäumen. Rufe mit dem Psalmisten: "Doch ich bin stets bei dir: du hast mich erfasst bei meiner rechten Hand; durch deinen Rat wirst du mich leiten, und nachher in Herrlichkeit wirst du mich aufnehmen. Wen habe ich im Himmel? Und neben dir habe ich an nichts Lust auf der Erde. Vergeht mein Fleisch und mein Herz — meines Herzens Fels und mein Teil ist Gott auf ewig."

So wie ein Kind darfst du geborgen ruhen
in allen Stürmen deiner Lebenszeit.
Was willst du nur mit Sorgen, Not und Mühen,
mit eignem Ringen hier in Kampf und Streit?
Ein Kind vertraut, so wie Gott es will,
ganz seinem Vater und bleibt dann auch still.

Der Herr wird dich in Sturm und Wetter führen,
Er weiß den Weg und deiner Kräfte Spiel.
Du wirst die Gnade, Seine Liebe spüren,
Er kennt dein Sehnen und dein letztes Ziel.
Er führt mit weiser starker Vaterhand
dich durch die Zeit zum ewgen Vaterland.

Dann wirst du einst im ewgen Licht erkennen,
dass alle Stürme dieser Erdenzeit
als Gottes Plan und Gnade sind zu nennen
mit reichem Segen für die Ewigkeit.
in Ehrfurcht wirst du Gottes Liebe sehn
und Seine Stürme dann erst recht verstehn.

Der treue Herr segne dich im Leid und bewirke in seiner Gnade, dass du mehr bist als ein Überwinder, weil er dich dazu stark macht. So dient dann auch das Leid zu seiner Verherrlichung. Und der Feind der Seele muss die Kraft bekennen, die in dir wirkt, nämlich dieselbe Kraft, die den Herrn Jesus aus den Toten auferweckt und dem Satan die Niederlage beigebracht hat und die nun durch dich ihm erneut Niederlagen zufügt. Der Herr will es dir heute schenken.

Josef Kausemann

 

Quelle: Missionswerk Werner Heukelbach, D-51700 Bergneustadt, WACHSEN 0304

(Scan+OCR von K. Ted Reischle)