Vergessen Sie den Karfreitag | |
Publiziert von Jesusruf |
PDF-Download Publizierung: 27.03.08 Letzte Revision: 27.03.08 |
Dass Jesus Christus nicht an einem Freitag gekreuzigt worden sein konnte, lässt sich ganz einfach an den vorhergesagten "3 Tagen und 3 Nächten im Grab" abzählen. Bedeutsam ist aber auch die Betrachtung der prophetischen Schattung des alttestamentlichen Passahlammes auf das Lamm Gottes, Jesus Christus.
Auszug aus dem Buch "Endzeit – wie weit sind wir?", Kapitel 16 (Dave Hunt, Verlag Mitternachtsruf www.Mitternachtsruf.ch)
Vergessen Sie den «Karfreitag»!
«Vor dem Passahfest aber … Und beim Abendessen … Weil es aber Rüsttag war und die Leichname nicht am Kreuz bleiben sollten den Sabbat über – denn dieser Sabbat war ein hoher Festtag … (Joh 13,1-2; 19,31) … Als aber der Sabbat vorüber war und der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria von Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen. Und siehe, es geschah ein grosses Erdbeben. Denn der Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat hinzu und wälzte den Stein weg und setzte sich darauf» (Mt 28,1-2).
Bei oberflächlicher Lektüre scheint sich der biblische Bericht über diese bedeutsamen Tage vom 10. bis zum 14. Nisan zu widersprechen. Wenn man kein klares Verständnis über die Ereignisse hat, sieht es ganz danach aus, als ob Matthäus, Markus und Lukas angedeutet hätten, dass Christus in dieser letzten Nacht mit Seinen Jüngern das Passahmahl gefeiert hätte:
«Aber am ersten Tage der Ungesäuerten Brote traten die Jünger zu Jesus und fragten: Wo willst du, dass wir dir das Passahlamm zum Essen bereiten? Er sprach: Geht hin in die Stadt zu einem und sprecht zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist nahe; ich will bei dir das Passah feiern mit meinen Jüngern. Und die Jünger taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und bereiteten das Passahlamm. Und am Abend setzte er sich zu Tisch mit den Zwölfen» (Mt 26,17-20; vgl. Lk 22,7-15). Wenn Christus und Seine Jünger am Abend Seines Verrats und Seiner Verhaftung das Passahmahl feierten, dann musste das Passahlamm bereits am Nachmittag desselben Tages geschlachtet worden sein. Wenn das der Fall gewesen wäre, dann hätte Sein Tod am darauf folgenden Nachmittag nicht gleichzeitig mit der Schlachtung der Passahlämmer stattgefunden. Aber wir wissen, dass das so sein musste und auch so geschehen ist. Die oben angegebenen Bibelverse bedürfen einer Erläuterung. So bedeutet manchmal das Wort «Abend» auch «Spätnachmittag», und an anderen Stellen bezieht es sich auf den frühen Abend. Wie wir bereits erwähnt haben und an anderer Stelle ausführlicher erklären werden, war der 14. Nisan, an dem zur Vorbereitung auf das Passahmahl das Lamm geschlachtet wurde, bereits eine Zeit der ungesäuerten Brote, obwohl das Fest der Ungesäuerten Brote erst am 15. Nisan begann, als das Passahlamm gegessen wurde. Bibelverse, deren Bedeutung nicht klar ist, müssen im Zusammenhang mit eindeutigen Versen gelesen werden. Es gibt viele eindeutige Aussagen, dass die Passahlämmer am Nachmittag nach dem «letzten Abendmahl », zum Zeitpunkt der Kreuzigung, geschlachtet worden waren. Die Verfasser der Evangelien sind sich in diesem Punkt ebenfalls einig.
Wann fanden das «letzte Abendmahl» und die Kreuzigung statt?
Der Bericht des Evangelisten Markus lautet: «Und als es schon Abend (d. h. kurz vor Sonnenuntergang) wurde (nachdem Christus gestorben war), und weil Rüsttag (der Tag der Zubereitung des Passahlamms) war, das ist der Tag vor dem Sabbat (dem ersten Tag am Fest der Ungesäuerten Brote, das bei Sonnenuntergang des Tages begann, an dem die Passahlämmer geschlachtet wurden), kam Josef von Arimathäa, ein angesehener Ratsherr, der auch auf das Reich Gottes wartete, der wagte es und ging hinein zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu» (Mk 15,42-43, Text in Klammern vom Autor). Der Bericht des Lukas stimmt mit diesen Angaben überein: «Und es war Rüsttag (der Tag der Zubereitung der Passahlämmer), und der (besondere Fest-) Sabbat brach an» (Lk 23,54, Text in Klammern vom Autor). Johannes berichtet ausführlicher: «Da führten sie (die Schriftgelehrten) Jesus von Kaiphas zum Prätorium; es war früh am Morgen. Und sie gingen nicht hinein, damit sie nicht unrein würden, sondern das Passahmahl essen könnten (also hatte es noch nicht stattgefunden). … Es war aber am Rüsttag für das Passahfest um die sechste Stunde. Und er spricht zu den Juden: Seht, das ist euer König! … Weil es aber Rüsttag war und die Leichname nicht am Kreuz bleiben sollten den Sabbat über – denn dieser Sabbat war ein hoher Festtag – (d. h. der erste Tag am Fest der Ungesäuerten Brote), baten die Juden Pilatus, dass ihnen die Beine gebrochen und sie abgenommen würden» (Joh 18,28; 19,14.31, Text in Klammern vom Autor). Wie wir bereits im vorigen Kapitel festgestellt haben, wurden die Passahlämmer genau zu dem Zeitpunkt geschlachtet, als Christus, das Lamm Gottes, die Erfüllung aller bedeutenden Schatten und Prophezeiungen im Alten Testament, am Kreuz starb. Wie konnte dann Christus am Abend davor mit Seinen Jüngern das Passahmahl eingenommen haben? Das war jedoch gar nicht der Fall, denn dieses letzte Abendmahl, das in der Nacht vor der Kreuzigung stattfand, war nicht das Passahmahl. Diese häufig übersehene Tatsache geht eindeutig aus dem Bericht des Johannes hervor, der die Ereignisse präziser wiedergibt als die anderen Evangelisten. Während dort vom beginnenden «Sabbat» die Rede ist, erwähnt nur Johannes, dass der Sabbat, der mit dem Sonnenuntergang des Tages, an dem Christus gekreuzigt wurde, begann, ein «hoher Festtag» war. Mit anderen Worten, es handelte sich nicht um den wöchentlichen Sabbat, der immer am Freitag bei Sonnenuntergang begann, sondern um den ersten Tag am Fest der Ungesäuerten Brote (den 15. Nisan), dessen erster und letzter Tag besondere Sabbattage waren, an denen keine Arbeit verrichtet werden durfte (2.Mo 12,14-16).
Johannes verdeutlicht ebenfalls, dass das «letzte Abendmahl» nicht das Passahfest war: «Vor dem Passahfest aber erkannte Jesus, dass seine Stunde gekommen war … Und beim Abendessen, als schon der Teufel dem Judas, Simons Sohn, dem Iskariot, ins Herz gegeben hatte, ihn zu verraten …» (Joh 13,1-2). Das «letzte Abendmahl» fand eigentlich am Abend vor dem Passahfest statt. Wie konnte es gleichzeitig am «ersten Tag der Ungesäuerten Brote» und «vor dem Passahfest » stattfinden? Obwohl das Fest der Ungesäuerten Brote am 15. Nisan, und zwar nach Sonnenuntergang am 14. Nisan, begann (das Passahlamm wurde kurz vor Sonnenuntergang geschlachtet, gebraten und in dieser Nacht verzehrt), wurden die Tage der Ungesäuerten Brote bereits ab dem 14. Nisan gezählt, weil der Verzehr der ungesäuerten Brote «am vierzehnten Tage des ersten Monats am Abend» (2.Mo 12,18) begann. Obwohl es sich um zwei getrennte Feste handelte, wurden das Passahfest und das Fest der Ungesäuerten Brote als Einheit gesehen, weil sie sich zeitlich überschnitten. Das Passahlamm wurde zwar am 14. Nisan kurz vor Sonnenuntergang «zubereitet» (d. h. geschlachtet und gebraten), aber erst in der Nacht, also schon am 15. Nisan, verzehrt. Auf welchen Wochentag fiel der 14. Nisan? Wenn der 10. Nisan am Sonntag war, dann begann dieser Tag am Samstag nach Sonnenuntergang, am Ende des Sabbats. Die jüdische Zählung der Tage beginnt am Abend. Deshalb begann der 11. Nisan am Sonntagabend nach Sonnenuntergang, der 12. am Montag, der 13. am Dienstag und der 14. Nisan, der Tag der Vorbereitung, begann am Mittwoch bei Sonnenuntergang. Das «letzte Abendmahl» fand daher am Mittwochabend statt, zu Beginn des 14. Nisan, der als Tag der Vorbereitung bezeichnet wurde. Am darauf folgenden Nachmittag, also am «Abend» des 14. Nisan, wurden die Passahlämmer kurz vor Sonnenuntergang geschlachtet. Zur gleichen Zeit an diesem Donnerstagnachmittag hing Jesus Christus am Kreuz und gab Seinen Geist auf. Geschah das am Donnerstag und nicht etwa am «Karfreitag»? Genau so ist es, denn eine Kreuzigung am Freitag entspricht nicht den Tatsachen. Nicht nur die alttestamentlichen Prophezeiungen mussten erfüllt werden, sondern auch die Schatten, und einer dieser Schatten war «das Zeichen des Propheten Jona». Danach musste Jesus drei Tage und drei Nächte im Grab bleiben.
Drei Tage und drei Nächte
Wenn Jesus Christus an einem Freitag (Dieser Punkt ist in der Christenheit umstritten) gekreuzigt worden wäre, dann hätte Er nicht drei Tage und drei Nächte im Grab bleiben können. Diese Tatsache lässt sich einfach nachvollziehen. Die letzten Stunden des Freitagnachmittags können als erster Tag gezählt werden. Der ganze Samstag ist Tag zwei. Freitag- und Samstagnacht bis zum Sonntagmorgen ergeben zwei Nächte. Es fehlen also ein Tag und eine Nacht. Selbst wenn man die ersten Minuten des Sonntagmorgens als ganzen Tag zählen würde, fehlt noch immer eine ganze Nacht. Ausserdem kann man den gesamten Sonntag nicht berücksichtigen, denn es heisst im Bericht, dass der Engel den Stein wegrollte, als «… der Sabbat vorüber war und der erste Tag der Woche anbrach » (Mt 28,1). Das Grab war zu diesem Zeitpunkt bereits leer. Deshalb musste Jesus Christus schon vor dem Morgengrauen von den Toten auferstanden sein. Der genaue Zeitpunkt wird uns nicht berichtet. Wenn die Bibel einfach nur von drei Tagen gesprochen hätte, dann hätte man bei einer Kreuzigung am Freitag jeden angebrochenen Tag mitzählen können. Wenn Christus am Freitag vor Sonnenuntergang gekreuzigt worden wäre, wäre dies ein Teil des Tages gewesen, der am Donnerstag bei Sonnenuntergang begann und am Freitag bei Sonnenuntergang endete. Der zweite Tag begann am Freitag nach Sonnenuntergang und dauerte bis zum Sonnenuntergang am Samstag. Der dritte Tag, der am Samstag nach Sonnenuntergang begann, hätte mitgezählt werden können.
Aber die Sprache der Bibel ist präzise, und es ist eindeutig von «drei Tagen und drei Nächten» die Rede. Diese genauen Angaben leiten sich von der Erfahrung des Propheten Jona her: «Aber der Herr liess einen grossen Fisch kommen, Jona zu verschlingen. Und Jona war im Leibe des Fisches drei Tage und drei Nächte» (Jona 2,1). Jesus selbst sagte: «Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoss der Erde sein» (Mt 12,40; Lk 16,22). Durch eine Kreuzigung am Freitag kann diese Anforderung nicht erfüllt werden. Obwohl hier ein offensichtlicher Irrtum vorliegt, hält die römisch-katholische Kirche am Mythos von der «Karfreitags-Kreuzigung» fest, ja sie hat sogar einen Grossteil ihrer Liturgie und ihrer Dogmen darauf aufgebaut. Für die Kirche ist es jetzt zu spät, diese Version zu ändern. Wir können daraus schliessen, dass aufgrund dieser offiziellen Duldung der Unwahrheit auch alles andere, was die katholische Kirche auf eine ebenso dogmatische Weise verkündet, angezweifelt werden muss. Aber das Gleiche gilt auch für die vielen Millionen Protestanten, die diese Lüge mit ihren alljährlichen «Karfreitagsgottesdiensten» ebenso bereitwillig unterstützen.
Ist das alles wirklich so wichtig? Ja! Betreiben wir hier nicht Haarspalterei? Nein, denn der Tag, an dem unser Herr gekreuzigt wurde, ist von grosser Bedeutung. Jesus Christus verkündete, dass Er drei Tage und drei Nächte im Grab verbringen würde. Wenn Er nicht so lange dort gewesen wäre, hätte Er gelogen. Aber das ist noch nicht alles. Wie wir bereits erkannt haben, musste Jesus Christus an dem Tag, als die Passahlämmer geschlachtet wurden, sterben. Der Tag Seiner Kreuzigung ergab sich aus diesem Ereignis.
Was ist mit einer Kreuzigung am Mittwoch?
Manche Theologen behaupten, Jesus Christus wäre an einem Mittwoch gekreuzigt worden. Da Er an einem Spätnachmittag starb, zählen sie diesen Tag nicht mit. Deshalb sind für sie Mittwoch, Donnerstag und Freitag die drei Nächte; Donnerstag, Freitag und Samstag sind die drei vollständigen Tage. Deshalb musste Seine Auferstehung am motze Shabbat, dem Ende des Sabbats kurz vor Sonnenuntergang am Samstag, stattgefunden haben. Diese Theorie ist jedoch aus mehreren Gründen nicht zutreffend. Zunächst lautet der biblische Bericht eindeutig, dass der Engel den Stein wegrollte, um das leere Grab zu zeigen, und zwar «am ersten Tag der Woche (am Sonntag), sehr früh, als die Sonne aufging» (Mk 16,2). Warum sollte der himmlische Bote so lange warten, wenn Jesus bereits am vorherigen Nachmittag auferstanden war? Warum rollte er den Stein nicht schon am Samstag vor Sonnenuntergang weg, um zu beweisen, dass das Grab leer war? Warum bewachten die römischen Soldaten denn noch immer das Grab, als der Engel am Sonntagmorgen den Stein wegrollte? Wenn die drei Tage am vorherigen Nachmittag abgelaufen wären, warum musste dann das Grab noch weiter bewacht werden? Das wäre dann nicht mehr erforderlich gewesen, denn die Soldaten hatten den Befehl, das Grab «bis zum dritten Tag» (Mt 27,64) zu bewachen, und das war der Zeitraum, den Jesus im Zusammenhang mit Seiner Auferstehung erwähnte. Wenn diese Zeit um war, konnten die Jünger den Leichnam stehlen, wenn sie wollten. Dann hätte diese Tat keinen Sinn mehr gehabt.
Es stellen sich aber noch mehr Fragen. Wenn Jesus am Mittwochnachmittag ins Grab gelegt worden wäre, warum warteten dann die beiden Frauen bis Sonntagmorgen, um Seinen Leichnam einzubalsamieren? In diesem Fall hätte das Fest der Ungesäuerten Brote und der dazugehörige Sabbat am Mittwoch bei Sonnenuntergang begonnen. Zwischen diesem Festsabbat (dem ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote) und dem wöchentlichen Sabbat wäre ein normaler Arbeitstag gewesen, nämlich der Freitag, an dem die Einbalsamierung hätte stattfinden können. Man hätte dann vor Beginn des Verwesungsprozesses keine Zeit verloren. Der Zeitfaktor war hier von grosser Bedeutung. Warum wartete man also bis Sonntagmorgen? Das passt doch nicht zusammen! Nur bei einer Kreuzigung am Donnerstag wäre ein Sabbat auf den anderen gefolgt (der Festsabbat am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote von Donnerstagabend bis Freitagabend, und dann der wöchentliche Sabbat von Freitagabend bis Samstagabend), und deshalb konnten die Frauen erst am Sonntagmorgen zum Grab gehen.
Höchstwahrscheinlich führte eine gewisse Unkenntnis über diesen Sachverhalt dazu, dass die römischkatholische Kirche den Tag der Kreuzigung auf einen Freitag legte. Man ging offensichtlich davon aus, dass der Sabbat, der auf den Tod Christi folgte, der wöchentliche Sabbat, also der Samstag, war, obwohl es sich dabei um den ersten Tag am Fest der Ungesäuerten Brote handelte, auf den dann der wöchentliche Sabbat folgte. Dieser Fehler ist verständlich, wenn man die biblischen Berichte nicht genau überprüft. Für eine Kirche, die sich ihrer Unfehlbarkeit rühmt und von ihren Mitgliedern verlangt, ihre Dogmen ungeprüft zu übernehmen, ist das jedoch keine Entschuldigung.
Joseph von Arimathia hatte am Tag der Kreuzigung vor Beginn des Festsabbats noch genügend Zeit, ein Leinentuch zu kaufen (vgl. Mk 15,46), in das er den Leichnam Jesu wickelte, als er Ihn in das Grab legte. Auch die Frauen konnten noch die Duftöle kaufen, die sie für die Einbalsamierung benötigten. So konnten sie gleich nach dem Ende der beiden aufeinanderfolgenden Sabbate zum Grab gehen. Entweder wussten sie nicht, dass Nikodemus bereits 100 Pfund Duftstoffe erworben hatte, die er und Josef von Arimathia verwendeten, als sie den Leichnam einwickelten (Joh 19,39-40), oder sie waren der Meinung, dass diese Menge nicht ausreichte. Im Bericht des Lukas lesen wir: «Es folgten aber die Frauen nach, die mit ihm gekommen waren aus Galiläa, und beschauten das Grab und wie sein Leib hineingelegt wurde. Sie kehrten aber um und bereiteten wohlriechende Öle und Salben. Und den Sabbat über ruhten sie nach dem Gesetz. Aber am ersten Tag der Woche sehr früh kamen sie zum Grab und trugen bei sich die wohlriechenden Öle, die sie bereitet hatten» (höchstwahrscheinlich hatten sie die Arbeit am späten Samstagabend nach dem Ende des zweiten Sabbats durchgeführt; Lk 23,55-24,1; Text in Klammern vom Autor).
Das Zeugnis der Astronomie
Bei seinen Nachforschungen über die Prophezeiung der 70 Jahrwochen im Buch Daniel konsultierte Sir Robert Anderson den Chefastronom an der berühmten Sternwarte von Greenwich in England. Aufgrund der von diesem Experten angestellten astronomischen Berechnungen war im Jahr 32 n. Chr. der 14. Nisan von Mittwochabend bis Donnerstagabend. Wir haben natürlich bereits festgestellt, dass dieser Tag mit dem biblischen Bericht übereinstimmt. Alles fügt sich ineinander. Der triumphale Einzug Jesu in Jerusalem erfolgte an einem Sonntag. Damit der alttestamentliche Schatten zur Erfüllung kommen konnte, musste dieses Ereignis auf den 10. Nisan fallen, den Tag, als die Passahlämmer zur Beobachtung aus der Herde genommen wurden. Vier Tage danach war der 14. Nisan, an dem die Passahlämmer geschlachtet wurden, und dieser Tag war ein Donnerstag. Aus diesen und den weiter oben erwähnten Gründen kommen wir zu der Schlussfolgerung, dass Jesus Christus am Donnerstag gegen zwölf Uhr mittags ans Kreuz genagelt wurde und kurz nach fünfzehn Uhr starb. Das Volk Israel hatte seinen Messias und sein Passahlamm geschlachtet, ohne es zu wissen. Deshalb bat Jesus Christus, als Er am Kreuz hing, voller Liebe und Barmherzigkeit: «Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!» (Lk 23,34).
Wir wollen nun noch einmal die Tage und Nächte zählen, die Er im «Inneren der Erde» verbracht hatte, nachdem wir aufgrund des alttestamentlichen Schattens, der biblischen Prophetie und der astronomischen Berechnungen genau wissen, wann Jesus Christus Sein Leben hingab. Die drei Stunden nach Seinem Tod bis zum Sonnenuntergang zählen noch als erster Tag, Freitag und Samstag als zweiter und dritter Tag, die Nächte von Donnerstag bis Samstag zählen als drei Nächte. Nach diesen drei Tagen und drei Nächten im Grab stand Jesus Christus irgendwann vor Sonnenaufgang am Sonntagmorgen von den Toten auf, höchstwahrscheinlich kurz bevor der Engel den Stein wegrollte, um zu beweisen, dass das Grab leer war. Was hat das alles mit der Entrückung und der Wiederkunft Christi zu tun? Es handelt sich hier um weitere Beweise über die grosse Bedeutung der biblischen Prophetie und die Genauigkeit, mit der sich diese erfüllt. Wenn das in der Vergangenheit der Fall war, dann können wir sicher sein, dass zukünftige Ereignisse in Verbindung mit dem Kommen Christi sich ebenfalls bis ins letzte Detail so abspielen werden, wie sie prophezeit sind.
Warum ist der Sonntag ein Tag der Anbetung?
Die genaue zeitliche Einordnung der Ereignisse ist aber auch aus einem anderen Grund von grossem Wert. Der Tag der Auferstehung Christi ist von enormer Bedeutung für unser Bibelverständnis, denn es spielt eine grosse Rolle, ob Er am Samstag oder am Sonntag von den Toten auferstanden ist. So behaupten zum Beispiel die Siebenten-Tags-Adventisten, dass der Samstag der Tag ist, an dem wir uns zur Anbetung Christi versammeln sollen, denn es handelt sich um den von Gott eingeführten Ruhetag. Diejenigen, die den Zeitpunkt der Kreuzigung auf den Mittwoch und die Auferstehung auf den motze Shabbat, d. h. den späten Samstagnachmittag, legen wollen, sind ebenfalls der Meinung, dass dieser Tag ein Tag der Anbetung sein sollte. Wir haben jedoch erkannt, dass unser Herr in Wirklichkeit in den frühen Morgenstunden des Sonntags auferstand, und deshalb haben Christen diesen Tag zu einem Tag der Anbetung gemacht.
Häufig hört man auch das Argument, die römischkatholische Kirche hätte den Sabbat auf den Sonntag verlegt und somit die Anbetung am Sonntag eingeführt. In Wahrheit ist die Anbetung am Sonntag keine Erfindung Roms. Die ersten Christen trafen sich von Anfang an am Sonntag zur Anbetung Christi. Dieser Brauch bestand schon seit Jahrhunderten, und zwar vor dem Erlass entsprechender Dekrete, als die Bischöfe von Rom begannen, nach der Oberherrschaft über die Kirche zu streben.
Lukas schreibt in seiner Apostelgeschichte: «Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, das Brot zu brechen, predigte ihnen Paulus, und da er am nächsten Tag weiterreisen wollte, zog er die Rede hin bis Mitternacht» (Apg 20,7). Dieses «Brotbrechen» war keine gewöhnliche Mahlzeit. Dass es sich hier um ein besonderes Mahl mit dem Abendmahlsgottesdienst in Erinnerung an den Tod, das Begräbnis und die Auferstehung Christi handelte, wie Paulus Ihn in 1.Korinther 11 beschreibt, ist eindeutig. Die Christen kamen ja nicht zu jeder Mahlzeit zusammen; sie assen auch nicht nur am ersten Tag der Woche. Keine dieser Möglichkeiten ergibt eine plausible Erklärung. Bei diesem besonderen «Brotbrechen» zur Erinnerung an Christus war die Gemeinde der Gläubigen versammelt, und Paulus predigte den ganzen Abend. Dass sie sich am ersten Tag der Woche versammelten, wird ebenfalls bestätigt durch die Anweisung des Paulus, in jeder Woche an diesem Tag eine Opfergabe zur Seite zu legen (1.Kor 16,2). Welchen Sinn hat diese Aussage, wenn die Christen sich nicht an diesem Tag zur Anbetung versammelten? Die Dekrete Roms sind in diesem Fall nebensächlich, denn Christen, die sich nicht zur «Mutter Kirche» zählen, versammeln sich ebenfalls am Sonntag, aber aus biblischen Gründen. Sie glauben damit noch lange nicht, dass der Sabbat vom Samstag auf den Sonntag verlegt wurde. Der Samstag ist noch immer der Sabbat, den aber Christen aus mehreren Gründen nicht einhalten.
Eine neue Schöpfung
Erstens war der Sabbat für die Juden bestimmt. Er war Teil jenes besonderen, bereits erwähnten Bundes zwischen Gott und Israel über das Land und die Beziehung der Israeliten zu Ihm. Die ganze Menschheit befindet sich unter den Verpflichtungen des Sittengesetzes, aber nicht unter jenen des mosaischen Gesetzes. In Römer 2,14-15 werden wir daran erinnert, dass das göttliche Sittengesetz in das Gewissen eines jeden Menschen eingeschrieben wurde, auch der Nichtjuden. Wenn der Sabbat auch für Nichtjuden verbindlich wäre, müsste sich die ganze Menschheit in Bezug auf die Einhaltung des Sabbats ein Gewissen machen. Da die Feier des Sabbats aber nicht in das menschliche Gewissen eingeprägt worden ist, können wir davon ausgehen, dass dieser Ruhetag für Menschen ausserhalb Israels nicht vorgesehen war. Der Sabbat erinnert an den Tag, an dem Gott von der Erschaffung des Universums ausruhte. Dieses Universum wird jedoch zerstört, wie es in 2.Petrus 3,10-12 heisst. Als Christen warten wir «auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheissung, in denen Gerechtigkeit wohnt» (2.Petr 3,13). Durch den Tod Christi für unsere Sünden und Seine Auferstehung für unsere Rechtfertigung ist die Erschaffung eines neuen, zukünftigen Universums möglich geworden. Deshalb feiern wir den Tag Seiner Auferstehung. Er ist ein Kennzeichen für den Beginn der neuen Schöpfung Gottes und ein Hinweis auf die neuen Himmel und die neue Erde, die wir als neue Geschöpfe in Christus bewohnen werden, denn wir sind nicht von dieser Welt.
Wir erkennen wieder, wie wichtig die genaue zeitliche Einordnung prophetischer Ereignisse ist. Der Samstag, der in Verbindung mit der alten Schöpfung steht, ist der letzte Tag der Woche. Es wäre für Christus unangemessen gewesen, an diesem Tag von den Toten aufzuerstehen. Er erhob sich aus dem Grab am Sonntag, dem ersten Tag einer neuen Woche. Er wird bezeichnet als der «Erstgeborene von den Toten» (Kol 1,18), und der «letzte Adam» (1.Kor 15,45), der Vorläufer eines Geschlechts von «neuen Geschöpfen» (vgl. 2.Kor 5,17), von «wiedergeborenen» Menschen, die «sein Werk, geschaffen in Christus Jesus» (Eph 2,10) sind. Nur diese neuen Geschöpfe in Christus werden das neue Universum bewohnen. Christus wurde geboren, als «die Zeit erfüllt war» (Gal 4,4). Seine Wiederkunft wird ebenfalls zu dem Zeitpunkt geschehen, den Gott bestimmt hat. Wenn wir uns jetzt wieder dem Propheten Daniel zuwenden, werden wir entdecken, dass er uns ebenfalls mitteilt, wann dieses Ereignis eintreten wird.
Quelle: Auszug aus dem Buch "Endzeit – wie weit sind wir?", Kapitel 16 (Dave Hunt, Verlag Mitternachtsruf www.Mitternachtsruf.ch)